Ratbil Ahang, geboren 1974 im weit entfernten Kabul in Afghanistan, wuchs auf in einem Land, das nach einer kurzen Phase der Demokratie im festen Griff einer neuen Diktatur kaum Luft zum Atmen bekam. Kurz nach seiner Einschulung marschierte die Rote Armee ein. Seine Kindheit verbrachte er einerseits in einem vom Krieg und Gewaltherrschaft zerstörten Land, andererseits aber wurde er in der humanistischen Tradition der Sufi-Weltanschauung erzogen.
Die Sufi-Philosophie ist die mystische Seite des Islams und propagiert, dass die Liebe zu Menschen und Natur die Grundlage des Lebens sein sollte. In der Schule lernte Ratbil die klassischen persischen Dichter und Denker kennen und Zuhause, durch die große Bibliothek seiner Eltern, machte er vor allem die Bekanntschaft mit russischen und französischen Schriftstellern. Die Literatur war für ihn der beste Zufluchtsort vor dem furchtbaren Kriegsalltag.
Seine Eltern schickten ihn Anfang 1989 nach Deutschland, wohin schon zuvor ein Teil der Familie geflüchtet war. In Viersen/Mönchengladbach besuchte er die Schule und in Köln studierte er Politik und Islamwissenschaften. Ratbil Ahang arbeitete rund 20 Jahre als Journalist, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Zurzeit ist er als Dozent tätig.
Ein schöner Tag. Welche Gefühle oder Erinnerungen lösen diese Worte in einem Menschen aus? Welche Fantasien entstehen beim Klang dieser Worte? Macht die individuelle Sozialisation eines Menschen hierbei einen Unterschied? Diesen Fragen ist das Autorenpaar Tanja Metternich und Ratbil...
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