Christian Wassermann, ältestes von drei Kindern, mittelgroß, mit Augen mittelgrün, im Mittel mittelalt und mittlerweile mittellang langmütig verehelicht, lebt seit einigen Jahren im Spreewald. Bei Tage ist er nüchterner Softwareentwickler, bei Nachten ist er Befreier des Leichtsinns und Lustbarkeit. Als Mann der leisen Worte, wortverspielt, alliterationsvernarrt, ist ihm das Schreiben näher als das Reden.
Er liebt es, alltägliche Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen oder gar neue Blickwinkel zu erschwindeln, etwa indem er durch das Auge eines Tieres auf unsere Welt blickt - so geschehen in seinen Kurzgeschichten. Was, wenn eine Katze auf die ägyptische Sphinx träfe? Wie wäre es wohl, wenn arglosgeglaubte Erdmännchen wahre Bösewichte wären? Wie mag es ausgehen, wenn sich ein Biber, dem der Waldmeister im Nacken sitzt, nach einer neuen Stammbelegschaft umschaut?
Nimmt man seine quälende, und wie er sagt, nicht zu zähmende Faszination für die wilden Katzen Afrikas hinzu, was liegt da näher, als zwei Geparden in seinem Debüt-Roman »Gephleckt - von der Sonne und dem Wind« das meiste Wort zu erteilen?
Sagt, hörtet ihr von dem Unwetter in vorletzter Nacht, wie's im kleinen Hain gar wilder tobte als die Axt im Walde? Hörtet ihr vom armen Igelkind, das tags zuvor mit den übrigen vieren der Igelfamilie unter einem Eichenbaum hockte, um Schutz zu suchen vor den Himmelslichtern, und...
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