Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Einsicht, daß der singuläre Freiheitsbegriff der Moderne historisch gescheitert ist, ohne daß ein Rückgang auf die vormoderne Pluralität (Freiheiten gleich soziale Eigenrechte) möglich und sinnvoll wäre. Die politische Realität läßt offensichtlich nur eine Reihe miteinander weitgehend unvereinbarer Freiheiten zu. Keine dieser Freiheiten wäre bloß gedachte Freiheit, die Reihe also auf beliebige Erweiterung angelegt, vielmehr sind nur so viele Freiheiten anzusprechen, wie es im Raum dieser Gegenwart Mächte gibt, die sich aneinander abarbeiten. Die über einzelne Kapitel ausgewählten Freiheiten sind insofern alles andere als zufällig, sondern ergeben sich als typische Aufstellungsorte des Ereignens von Geschichte. Das Buch geht auf die Frage zu, on nicht der Dauerkonflikt erst die Möglichkeit bereitstellt, irgendeine Freiheit aktiv wahrzunehmen.
Warum Freiheit, wessen, wozu und wovon: wir sind gewohnt zu fragen, als gäbe es die eine, für alle und alles gültige Freiheit. Aber der singuläre Freiheitsbegriff scheitert an der Komplexität realer Verhältnisse. Wovon man reden kann, ist das Zerfallsprodukt: viele miteinander unvereinbare...
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