Meine Mutter brachte mich im Januar 1983 als Erstgeborenen in dem tausend Jahre alten Städtchen Belzig zur Welt, das heute ein nobles "Bad" vor seinem Namen trägt. Dann nahm sie mich mit nach Hause in das nahe Dorf Bergholz. Hier wuchs ich im Haus meiner Eltern auf, nur eine Straßenbreite entfernt vom Haus meiner geliebten Oma Elli, deren Tipps hier zu finden sind. Zur Schule musste ich mit dem Bus nach Belzig fahren.
Niemand, der dieses Buch gelesen hat, wird sich wundern, dass ich Koch werden wollte. Im Jahr 2000 nahm ich also in Brandenburg an der Havel eine Lehrstelle an und bezog meine erste eigene Wohnung. Die italienische Küche lernte ich sieben Wochen lang bei einem Praktikum im umbrischen Spoleto kennen, eine schöne Zeit in einer Landschaft, die so ganz anders ist als Brandenburg. Bei der Bundeswehr habe ich 2004 noch eine Ausbildung zum Feldkoch hinzugefügt - die ich allerdings einmotten musste, als ich kurz darauf für ein Jahr in den Schweizer Kanton Wallis zog, um dort als Hotelkoch zu wirken.
2006 kehrte ich nach Bergholz zurück und führte meinem 76-jährigen Opa den Haushalt. In der Nähe fand ich einen Job als Koch. Zwei Jahre später ließ ich die Heimat dann hinter mir, vermutlich für immer. Vom Flachland ging's in die Berge, von Brandenburg nach Bayern. Meine erste Station war ein mexikanisches Restaurant in Kaufering, die zweite und wohl letzte 2009 schließlich München. Hier habe ich Freunde gefunden, hier fühle ich mich wohl, hier will ich bleiben. Bis 2014 arbeitete ich als Koch in einem Münchner Catering-Unternehmen und seither in einem privaten Haushalt. Die Arbeit lässt mir Freiraum fürs Reisen, für Ausflüge in die Natur, für Begegnungen mit netten Menschen - und für Erinnerungen an Oma Ellis Tipps.
"Mit ihrer ansteckend guten Laune" erinnert sich der Autor an seine Oma Elli, "hat sie es verstanden, mich für beinahe alles zu begeistern, was sie unternahm. Weil es bei ihr so gut schmeckte, wollte ich kochen wie sie. Weil der Pflaumenkuchen so köstlich war, wollte ich wissen,...
Más información