Geboren in der Uckermark, Sohn eines Rabbiners, Kindheit und Jugend in Hannover, kurze Ausbildung im Rabbinerseminar, dann Jurastudium in Berlin mit Abschluss 1898, ab 1900 Staatsanwalt in Hannover, früh mit Tendenzen zum Zionismus, treibt es ihn 1906 wieder als Anwalt nach Berlin: Das ist der heutzutage weitgehend unbekannte Autor Sammy Gronemann (1875-1952). Als Teilnehmer am 1. Weltkrieg wird er schwer verletzt und dann zur wohlbekannten Presseabteilung Ober-Ost versetzt (Bialystok, Kowno, Wilna), wo er Kontakt mit dem Ostjudentum und einigen Gesinnungsgenossen (u.a. Arnold Zweig) aufnimmt. Ab 1915 (bis 1920) entsteht noch an der Ostfront sein in zahlreichen Auflagen erfolgreicher Roman Tohuwabohu (1920). Die Nazis zwingen ihn zur Flucht nach Paris (1933), bis er 1936 schließlich nach Palästina übersiedelt, wo er bis zu seinem Lebensende in Tel Aviv bleibt. Neben seinem schriftstellerischen Werk, das heute leider weitgehend unbekannt ist, hat er sich mit anderen Autoren (Georg Hermann, Martin Beradt) vor allem durch die Gründung des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller (SDS, 1909) hervorgetan. Während des Krieges war er für die rückhaltlose Unterstützung Deutschlands durch die Zionisten, hat dann jedoch eine Wandlung durchgemacht.
Wir schreiben das Jahr 1903. Alles beginnt mit zwei Reisen. Die eine führt ein junges ostjüdisches Paar aus einem litauischen Ort bei Wilna nach Berlin, die andere Reise einen 'Täufling' aus gutem Berliner Hause in eben diesen Ort als Ursprung seiner Vorfahren. Zwei Welten prallen...
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