Zofia Posmysz (1923 - 2022) wurde 1942 im Rahmen einer Aktion gegen den polnischen Widerstand verhaftet und Ende Mai des Jahres nach Auschwitz deportiert. Im Januar 1945 auf einen der Todesmärsche geschickt, gelangte sie nach Ravensbrück und Neustadt-Glewe, wo am sie am 2. Mai die Befreiung erlebte. Nach ihrer Heimkehr zog sie nach Warschau, studierte Polonistik und trat 1952 eine Stellung in der Literaturabteilung des polnischen Rundfunks an. In dem Hörspiel "Die Passagierin", aus dem später ein Roman, ein Film und eine Oper entstanden, verarbeitete sie fünfzehn Jahre nach Kriegsende erstmals ihre Zeit in Auschwitz und folgte dabei einem neuen Ansatz, indem sie sich in die Perspektive ihrer früheren Aufseherin hineinversetzte. In deutscher Sprache sind von Zofia Posmysz außerdem der Roman "Ein Urlaub an der Adria", der Band "Derselbe Doktor M.", einige kürzere Texte und Hörspiele sowie der Bericht von ihrer Befreiung und Heimkehr, in dem sie auch die Schicksale ihrer Lagergefährtinnen nachzeichnet, erschienen.
Die durch eine zufällige Strandnachbarschaft begünstigte Nähe zu einem Deutschen weckt bei einer Polin Erinnerungen an ihre Haft in Auschwitz. Die Urlaubsumstände und der traumatische Charakter der Zeit im Lager bewirken, dass sie die kurze Geschichte ihrer Freundschaft zu einer...
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