Marina Deck
Alles fing im Jahr 1993 an, als ich, eine frisch gebackene Lehrerin für Deutsch und Englisch, bei einem Auswahlverfahren bei der deutschen Botschaft in Moskau gewann und für ein Jahr nach Deutschland kommen durfte, um deutschen Schülern meine Kultur und meine Sprache näher zu bringen. Ich freute mich riesig über die Möglichkeit, endlich das Land kennenzulernen, dessen Sprache ich mithilfe der Bücher von Thomas Mann und Bertolt Brecht gelernt hatte. Eine andere Möglichkeit gab es damals zur Zeit der Sowjetunion nicht.
In Deutschland konnte ich schnell Anschluss und Freunde finden, die mich nicht nur bei meiner Arbeit auf dem Gymnasium unterstützten, sondern mir auch bei alltäglichen Fragen zur Seite standen. Denn der kulturelle Schock, den ich damals als ein 22-jähriges Mädchen aus der Provinz erlebt hatte, musste ich zuerst verkraften. Ich stürzte mich in die Arbeit und bereitete mich auf das Promotionsstudium vor, welches ich nach meiner Rückkehr aufnehmen wollte. Aber das Leben bereitete für mich was ganz anderes vor. Und nur wenige Monate später lernte ich den Mann meiner Träume kennen und wir heirateten. Ich verzichtete auf gute Aufstiegschancen und auf einen gut bezahlten Job in Moskau, legte den Gedanken an das Promovieren erst mal auf Eis und entschloss mich für einen Neuanfang in Deutschland, wo ich ganz unten als Pizzabäckerin und Möbelverkäuferin anfing. Aber schon bald machte ich mich selbständig und eröffnete eine Nachhilfeschule und zwei Jahre später eine zweite. Zusätzlich arbeitete ich Jahre lang als Integrationshelferin und Vertretungslehrerin an deutschen Schulen und sammelte zahlreiche Erfahrungen.
Meine Leidenschaft war aber immer das Schreiben, das mich all die Jahre begleitete und in guten sowie schlechten Zeiten unterstützte. Allerdings habe ich das Geschriebene immer für mich behalten. Mit dem Buch "Scherbenhaufen Schule" gehe ich zum ersten Mal an die Öffentlichkeit und freue mich über Eure Meinungen.
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