Renier-Fréduman Mundil
Aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen war ich bereits als Kind froh, es mit meiner Geburt gerade in den Herbst geschafft zu haben. Zwei Tage früher wäre es noch der Sommer gewesen. Nach Schulzeit, Studium der Humanmedizin (heute würde ich ein Studium der humanen Medizin vorziehen) und vierzigjähriger Schifffahrt durch die Medizin befinde ich mich seit zwei Jahren mit der Rentenzeit im Sinne von zurück zu den Wurzeln (Geburt im Herbst) im Herbst des Lebens. Johann Heinrich Pestalozzi, einer der größten Pädagogen, hat einmal gesagt: Wenn unser Leben sich neigt, dann sollten wir sein wie die Bäume des Herbstes, voll reifer Früchte. Mit den Früchten hat es das Leben mit meiner Frau und mir gut gemeint, 25 Kinder (4 eigene, 17 Enkelkinder und 4 Schwiegerkinder).
Im Laufe der Jahre habe ich eine Reihe von Gedichten zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben, die für lange Zeit in dunklen Schubladen oder Kisten lagen. Ob sie dort im Laufe der Zeit gereift sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Jetzt in ersten freien Herbstzeiten meines Lebens (keine Schule, kein Studium, keine Arbeit) schien mir der Moment nicht unpassend, unter ihnen ein wenig Ernte zu halten und damit diesen und alle weiteren Herbste unserer wunderbaren Erde zu begrüßen.
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