Wolfgang Schorat
Im Namen der ungefähr neun bis 28 Leute auf der Welt, die Wolfgang Schorat bisher vielleicht noch nicht kennen, wünschen sie sich selbstredend heimlich etwas weniger Schlafmittel, sondern nützliche Informationen, die sonst in Autorenbiografien dieser fröhlichen deutschen Mittelstandsliteratur so üblich sind: Alter, Werdegang, Ausbildung, eventuelle Auflistung dubioser Jobs ,Nackter Nachtwächter, Angekokster Staplerfahrer, Geiler Spazierstockfabrikant, interessante Lebensmittelpunkte "lebt zwischen Bad Zwestens Berliner Straße und Heinrich Heine Straße und Adddidas Puma und Nikki", "aufgewachsen in Holstein an der Eider und Kalifornischen Heiligenhausträume" und literaturfähige Hobbys hab ich auch noch wie "Freizeitornithologe", "bin aber kein begnadeter Raucher", der Autor kann auch noch miserable Weihnachtsgeschenke einpacken ,er auch hin und wieder gelblich melancholisch auf Binnengewässer starrt und bisweilen gern Weiße Aubergine von HNK TV nachkocht. So gesehen: alles gut.
Wolfgang Schorat
Ich schreibe seit ich den ersten Griffel in Hennstedt in der Hand hielt. Ich schreibe auch weil mir mit dem Schreiben die Möglichkeit gegeben ist das zu verschreiben was ich sonst einem Menschen oder Gorilla oder Krokodil oder Pirol nicht mittel und unmittelbar im Gespräch mitteilen könnte, weil es einfach zu lang ist. Und da die heutige Sprache ja eine rational fixe und schnelle Sprache geworden ist wo alles immer blitzeblank punktgemäß flott gesprochen werden soll und muss, ist mir das Schreiben eine angenehmere vollkommenere Form der Kunst Illusionen weiter zu geben die eventuell irgendwann mal zur Wahrheit führen könnten. Ich schreibe also viel und gerne. Ich schreibe aus meinem Innenleben. Ich schreibe über menschliche Verhältnisse. Ich schreibe fiktiv, Fiktion, Gedichte und Theaterstücke. Ja ich schreibe viel.
Wolfgang Schorat
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